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Kritik im Darmstädter Echo

 

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Jean-Paul Sartre Geschlossene Gesellschaft

Einmal die Hölle auf Erden erleben? Aus sicherem Abstand und doch zum Greifen nah?

Was wird man dort finden und wie wird sie aussehen, diese Hölle? Feurig, rot, ausgestattet mit den diabolischsten Folterinstrumenten?

Weit gefehlt… „Die Hölle, das sind die anderen“….

Für die Hölle braucht nicht mehr als drei sich zuvor unbekannte Menschen, einen Raum und die Ewigkeit. Drei Menschen, die niemals mehr schlafen können, nie mehr in ihr altes Leben zurückkehren dürfen, nie mehr alleine sein können.

Der Journalist Tomasz, die lesbische Ines und die luxusverwöhnte Estelle haben zwei Gemeinsamkeiten: Sie haben in ihrem Leben andere bewusst leiden lassen und jetzt sind sie tot. Sie merken, dass sie sich in der Hölle befinden und machen sich auf das Schlimmste gefasst. Aber die erwartete Folter und die körperlichen Qualen stellen sich nicht ein. Stattdessen wird jeder zum Folterknecht des anderen, indem sie gegenseitig ihre Lebenslügen aufdecken. Was auch immer sie über sich sagen, immer spielt das Urteil der anderen hinein, was auch immer sie in sich fühlen, die anderen erleben und fühlen es mit; und sie begeben sich zwangsläufig in die Abhängigkeit von den anderen. Die anderen werden zur Hölle.
Geschlossene Gesellschaft wurde von Jean-Paul Sartre in etwa vierzehn Tagen zu Beginn des Herbstes 1943 geschrieben und verhalf ihm zu seinem Durchbruch als Dramatiker. Es ist eines der Hauptwerke des Existentialismus, das nichts von seiner Bedeutung und Faszination eingebüßt hat.
Eine spannungsvolle, moderne Inszenierung als faszinierende, psychologisch genau gezeichnete „Zimmerschlacht“ bietet die Kulturmanufaktur der mga Darmstadt zu folgenden Terminen:

Premiere:
7.12.2006
Weitere Aufführungen:
11.12.2006
13.12.2006
16.12.2006

Wiederaufnahme:
01.06.2007
05.06.2007
08.06.2007
13.06.2007

Besetzung:
Tomasz - Mathias Linder
Ines - Christine Heinzel (Wiederaufnahme: Anja Frese)
Estelle - Birgit Pretzsch
Aufseher - Hendrik Benz

Klavier - Hendrik Benz
Regie - Dany Schulze und das Ensemble